Was motiviert die Menschen, die hinter notahorse stehen? Jens Hillengass und Alexander Nuding sind Teil unseres Teams. Im Interview sprechen sie auch über Schwierigkeiten und die Anlässe, zu denen sie selbst notahorse-Kleidung tragen wollen.
Jens, Alex, was bedeutet notahorse für Euch?
Alex: Das war für mich zu Beginn ehrlich gesagt nur eine Idee. Die ist aber in mir gereift und gefiel mir immer besser. Mit notahorse haben wir eine Plattform, um auf sklavenähnliche Beschäftigung aufmerksam zu machen, und gleichzeitig eine Möglichkeit, zu helfen.
Jens: Ich will damit etwas von dem Guten, was mir gegeben wurde, weitergeben – und diese Welt ein bisschen gerechter machen.
Wie seid Ihr zu notahorse gekommen?
Jens: Gott hat Freunden, die nicht mehr im Team sind und jetzt anderweitig engagiert sind, meiner Frau Michi und mir bei einem Gebets-Retreat den Wunsch gegeben, ein faires Modelabel zu gründen. Und jetzt wird das Realität.
Alex: Ich bin über meinen guten alten Freund Jens dazugekommen. Ich bin fast schon erschrocken, als er zuletzt meinte, dass er mich länger kennt als seine Frau. Aber da soll er lieber noch mal nachrechnen, so alt bin ich jetzt auch wieder nicht. (lacht)
Was war für Dich das Herausforderndste auf dem Weg zu den ersten Klamotten?
Jens: Vieles dauerte doch länger, als wir es erwartet haben – obwohl wir sowieso schon von langen Zeiträumen ausgegangen sind. Ich bin ein eher ungeduldiger Mensch. (lacht)
Alex: Ich habe großen Respekt vor dem Betreiben eines Unternehmens und kenne sehr wohl die Insolvenzquote heutiger Startups. Aber ich vertraue darauf, dass Gott dahintersteht und uns leitet. Nur mit ihm ist das möglich – und mit unserem tollen Team, für das ich echt dankbar bin.
Was ist für Dich bei Sportkleidung wichtig?
Alex: Es gibt viele Sportarten mit unterschiedlichen Anforderungen an Bekleidung. Eine eierlegende Wollmilchsau wird es wohl nie geben. Aber grundsätzlich muss die Kleidung gut sitzen und funktionell sein, sich also Bewegung, Klima und Intensität anpassen. Und, na klar, gut aussehen muss sie auch.
Jens: Bei mir geht das in eine ähnliche Richtung: Strapazierfähigkeit, Passform, Tragekomfort und gutes Design sind wichtig.
Bei welchem Sport willst Du die Klamotten mal tragen?
Alex: Ich bin sportlich vielseitig interessiert. Ich spiele Volleyball, gehe Laufen, fahre Rennrad, Ski und Snowboard. Die Klamotten könnte ich mir fürs Fitnessstudio, fürs Klettern oder Inlineskaten vorstellen. Wobei ich die letzteren Beiden schon lange nicht mehr gemacht habe.
Jens: Ich würde die Sachen vor allem beim Kraft- und Konditionstraining tragen.
Was hoffst Du, mit notahorse zu erreichen?
Jens: Ich will damit befreiten Sklaven eine faire Chance auf ein freies, selbstbestimmtes und sicheres Leben geben – und dabei richtig coole Sportkleidung herstellen.
Alex: Das hängt ja ein bisschen mit der Anfangsfrage zusammen. In erster Linie wollen wir den Menschen helfen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind: Wir haben uns selbst in Kambodscha ein Bild davon gemacht und festgestellt, dass Dinge oft nicht so einfach sind, wie sie von außen aussehen. Was die Menschen dort brauchen, ist ein Job, mit dem sie regelmäßig Geld nach Hause bringen. Oft sind Frauen für das Familieneinkommen zuständig. Nur gibt es in Kambodscha nicht diese große Auswahl an Jobangeboten. Prostitution ist leider einer der großen Wirtschaftszweige, und die übliche Textilindustrie ist eine Ausbeutungsmaschinerie. Wir wollen mit AIM zusammen ein Gegengewicht bilden und faire Arbeitsbedingungen etablieren.
Alexander Nuding ist einer der beiden Geschäftsführer von notahorse.
Jens Hillengass ist einer der beiden Geschäftsführer von notahorse.